1. Was ist Prä-Astronautik?
Die Prä-Astronautik ist eine Parawissenschaft mit einer alternativen Weltanschauung und geht davon aus, dass technisch hochentwickelte außerirdische Intelligenzen in vergangenen Erdzeitaltern, insbesondere aber im Laufe der frühen Menschheitsgeschichte, die Erde besucht haben. Mit ihrer fortschrittlichen Technologie sollen sie die Evolution und Geschichte der Menschheit maßgeblich geprägt bzw. ermöglicht haben. Als Beweis für diese Hypothese wird auf prähistorische Malereien und Zeichnungen sowie archäologische Funde verwiesen.
Prä-Astronautik, Paläo-SETI oder aber auch Ancient Aliens. Diese Begriffe tauchen im Zusammenhang mit der Prä-Astronautik ungemein auf und verfolgen alle dasselbe Ziel: Die Suche nach Anzeichen von prähistorischen außerirdischen Lebensformen und deren wissenschaftlich anerkannte Beweiserbringung.
Viele Befürworter der Prä-Astronautik nehmen an, dass die in der Antike lebenden Menschen die außerirdischen Besucher aufgrund ihrer für die damalige Zeit bereits sehr fortschrittlichen Technologie als Götter verehrt haben. Auch sollen mythische bzw. religiöse Schriften vom Kontakt mit außerirdischen Lebewesen berichten.
Als ein weiteres Indiz für die Existenz außerirdischer Lebensformen werden im Rahmen der Prä-Astronautik die sogenannten Out-of-place Artefakte verstanden. Dabei handelt es sich um vom Menschen oder womöglich anderen intelligenten Lebewesen erschaffene, höchst kontroverse und geheimnisvolle Objekte von prähistorischem Interesse. Out-of-place Artefakte stehen in einem ungewöhnlichen oder unmöglich erscheinenden Kontext, da sie zum Beispiel in geologischen Schichten gefunden werden, wo sie nach wissenschaftlicher Auffassung gar nicht sein dürften, weil die Altersbestimmung der Erdschichten zeitlich viel zu weit zurückreicht. So zum Beispiel der Mechanismus von Antikythera oder die Himmelsscheibe von Nebra.
Auch scheint die Tatsache, dass in einer Zeit, in der die Nahrungsmittelbeschaffung und der Kampf ums tägliche Überleben allgegenwärtig waren, dennoch Bauwerke errichtet wurden, die über Jahrhunderte hinweg unübertroffen blieben, die Theorie der Prä-Astronautik zu stützen. So galten zum Beispiel die Pyramiden von Gizeh lange Zeit als die höchsten Bauwerke weltweit. Erst durch Stahlkonstruktionen war es später möglich, diese zumindest in der Höhe zu übertreffen. Auf der ganzen Erde finden sich Bauten wie Stonehenge, welche größte Kenntnisse in der Astronomie voraussetzten, aus einem Zeitalter, in dem in den betroffenen Regionen noch nicht einmal eine Schriftsprache existierte. So sind etwa die Steinwerke von Tiahuanacu in Bolivien mit den geraden Schnittflächen so präzise und detailliert bearbeitet, wie es eigentlich nur mit Hilfe von Spezialmaschinen gemäß heutiger, modernster Technologie möglich wäre. Noch heute eines der größten Geheimnisse der Welt sind die Nasca-Linien in Peru. Die in den Boden gezeichneten Linien und Figuren sind nur vom Himmel aus einem Flugzeug vollständig ersichtlich. Einige der geraden Linien sind bis zu 27 Kilometer lang und führen über Hügel und Berge hinaus.
Diese ausgewählten Beispiele verdeutlichen bereits, dass nur eine bestehende Technologievermittlung durch eine intelligente Spezies erklären kann, wie aus den über zehntausende Jahre hinweg in Höhlen lebenden Vorgängern der Menschen innerhalb von weniger als fünftausend Jahren solche meisterhaften Werke der Antike hervorgehen konnten und in weniger als zehntausend Jahren die technologisch hoch entwickelte Kultur, die wir heute sind.
2. Die Geschichte der Prä-Astronautik
Die Annahme, dass außerirdische Intelligenzen die Erde in der frühen Menschheitsgeschichte besuchten, wird um die Jahrtausendwende 1900 in der Science-Fiction-Literatur erstmals aufgegriffen und in den Folgejahren von Sachbuch-Autoren übernommen.
Zu den frühesten nach heutigem Wissenstand bekannten Beispielen zählt Charles Fort, ein unermüdlicher Sammler unerklärlicher Phänomene und Ereignisse, der in seinem im Jahr 1919 erschienen „Book of the Damned“ von Erscheinungen berichtet, die interstellare Schiffe sein könnten, mit denen extraterrestrische Kulturen unsere überfliegen.
Bereits einige Jahrzehnte vor Charles Fort lässt sich das Thema im Bereich der Science-Fiction-Literatur nachweisen. Der im Jahr 1898 erschienene Roman „Edison’s Conquest of Mars“ des US-amerikanischen Journalisten und Autoren Garrett P. Serviss beschreibt, wie Thomas Edison und sein Gefolge eine irdische Gefangene von riesenhaften Marsbewohnern befreien.
Die Verwechslung von hochentwickelter Technologie mit dem Besuch von außerirdischen Lebewesen als ein Aspekt der Prä-Astronautik lässt sich noch weiter zurückverfolgen. Im Roman „Auf zwei Planeten“ des deutschen Science-Fiction-Autors Kurd Lasswitz, der im Jahr 1897 erstmals erschien, entkommt einer der irdischen Protagonisten den marsianischen Besatzern, die einige Gebiete der Erde unter ihre Gewalt gebracht haben.
Im Jahr 1956 erschien das Buch „Forntidens Teknik“ von Henry Kjellson, in welchem das Phänomen der Glühbirnen von Dendera erstmals aufgegriffen wird. Weitere fünf Jahre später beschreibt Kjellson in seinem Buch „Försvunnen Teknik“ nochmals weit ausführlicher die Elektrotechnik von Dendera, nach der Wandreliefs des Hathor-Tempels im ägyptischen Dendera Aufschluss über die elektrotechnischen Kenntnisse der alten Ägypter liefern. Seine Beschreibung ähnelt in wesentlichen Teilen bereits derjenigen, die auch in späteren Texten zur Prä-Astronautik zu finden sind.
Alle diese Schriftsteller verfolgten bereits das Ziel, das Bewusstsein in der Welt zu erwecken, dass die Theorie der Prä-Astronautik einen hohen Grad an Wahrscheinlichkeit aufweist.
Einer der bekanntesten Befürworter der Theorie der Prä-Astronautik ist der Schweizer Erich von Däniken. Im Jahr 1986 erschien sein erstes Buch „Erinnerung an die Zukunft“. Durch ihn sollte der Begriff der Prä-Astronautik in den folgenden Jahren maßgeblich geprägt werden.
So wurde zum Beispiel auch die Forschungsgesellschaft Ancient Astronaut Society (AAS) inspiriert durch die Forschungen von Erich von Däniken im Jahr 1973 durch den US-amerikanischen Anwalt Dr. Gene Phillips gegründet.
Erich von Däniken greift eine Vielzahl vermeintlich nicht erklärbarer Objekte und Phänomene auf und begründet diese auf das Wirken außerirdischer Intelligenz.
Seine Werke bilden den Grundstein aller nachfolgenden Interpretationen und Theorien. Trotz der inzwischen sehr breiten Konkurrenz innerhalb der Forschung der Prä-Astronautik gelang es Erich von Däniken nach seinem großen Erfolg in den 1970er Jahren immer wieder, an diesen anzuknüpfen. Heute gilt er in diesem Bereich als der erfolgreichste Sachbuchautor aller Zeiten, dessen Bücher in 32 Sprachen übersetzt wurden. Mit einer Auflage von insgesamt über 60 Millionen verkauften Exemplaren genießen seine Werke teilweise Bestseller-Status. Der von ihm eröffnete Mystery-Park, der im Jahr 2006 zwar aus finanziellen Gründen schließen musste, kann noch heute unter dem Namen Jungfraupark besucht werden. In Form eines Freizeitparks werden hier seine Theorien publikumswirksam präsentiert.
Die Theorie der Prä-Astronautik hat sich über eine lange Zeit auf traditionelle Weise durch die Literatur verbreitet, ist mittlerweile aber auch in Hollywood angekommen. Ob genetisch oder kulturell bedingt, in den letzten Jahren fanden sich zahlreiche Verweise auf den möglichen Einfluss außerirdischer Lebensformen auf unsere Vorfahren. Ein maßgeblicher Einfluss ist hier allerdings dem Erfolg der Fernseh-Serie „Ancient Aliens“ zuzuschreiben. In den einzelnen Folgen der Serie wird stets der Frage nachgegangen, ob ein Phänomen auf prähistorische Besuche von außerirdischen Wesen und ihren Einfluss auf die Menschheitsgeschichte zurückgeführt werden kann.
3. Beweise für Prä-Astronautik
Viele Wissenschaftler erachten die Theorie, dass wir Menschen die einzige Lebensform im Universum sind, für falsch und egoistisch. Obwohl es bis jetzt noch nicht gereicht hat, die Existenz anderer intelligenter Kulturen wissenschaftlich nachzuweisen, existieren weltweit gleich mehrere archäologische Objekte oder Bauwerke, die als Beweis für die Theorie der Prä-Astronautik verstanden werden können.
Nasca-Linien – Ein Landeplatz für außerirdische Lebewesen?
Auf einer Fläche von über 500 Quadratkilometern in den peruanischen Anden findet sich ein gigantisches Netz aus in den Boden gezeichneten Tierbildern, geometrischen Formen und kilometerlangen, geraden Linien, die vor 2000 Jahren entstanden sind und nur aus der Luft vollständig ersichtlich sind.
Entdeckt wurden die heute als Nasca-Linien bekannten Zeichnungen aber erst in den 1920er Jahren. Wissenschaftlich erstmals beschrieben wurden sie im Jahr 1926 von Alfred Kroeber, der sich während seiner Peru-Expedition vor allem der Keramik der Nasca-Kultur widmete, dabei aber auch die Linien im Boden bemerkte. Seine Fotografien, Zeichnungen und Texte sind vermutlich die erste Dokumentation der Nasca-Linien, sie wurden aber erst im Jahr 1998 veröffentlicht.
Etwa zur selben Zeit entdeckte der peruanische Archäologe Toribio Mejía Xesspe die Linien und Formen während einer Wanderung in den nahe gelegenen Hügeln. Er deutete die Linien als Straße mit einer religiösen Bedeutung und stellte seine Interpretation im Jahr 1939 bei einer Konferenz in Lima vor.
Inzwischen weiß man, dass es sich bei den geheimnisvollen Zeichnungen um ein Vermächtnis der Nasca, einer alten peruanischen, in dieser Region beheimateten Kultur handelt.
Doch auch wenn sich unter den Zeichnungen Tiermotive und menschenähnliche Gebilde finden, besteht die Erdskizze zum größeren Teil aus den geraden Linien und geometrischen Abbildungen. Neben der noch immer offenen Frage nach dem grundsätzlichen Zweck geben gerade diese abstrakten Linien ein zusätzliches Rätsel in ihrer Bestimmung auf. Seit ihrer Entdeckung sorgen sie noch heute für wilde Spekulationen. Allen voran hält sich hartnäckig das Gerücht, dass es sich um eine Art Lageskizze oder einen Landeplatz für außerirdische Kulturen handeln muss.
Tiahuanacu – Die unmögliche Stadt in den Anden
Tiahuanacu, oder auch Tiwanaku, zählt zu den bedeutendsten archäologischen Ausgrabungsstätten und befindet sich südlich des Titicacasees in Bolivien. Die auf knapp 4000 Meter Seehöhe liegende Stadt weist gemäß dem deutsch-bolivianischen Archäologen Arthur Posnansky erste Siedlungsspuren aus dem 15. Jahrhundert v. Chr. auf und entwickelte sich um 300 v. Chr. zum kulturellen und religiösen Zentrum der Aymarakultur. Diese wird als eine der wichtigsten Zivilisationen vor der Zeit der Inkas angesehen.
Eines der größten Rätsel löst das Alter der Ruinenstätte aus. Die Tatsache, dass bereits im 15. Jahrhundert v. Chr. eine Kultur ohne eine Schriftsprache diese hoch komplexen architektonischen Bauten errichten konnte, und das womöglich ohne eine Vorläuferkultur, ist gleichermaßen faszinierend, als auch verwirrend.
Ein weiteres Mysterium stellt die Präzision, mit welcher die Stadt ursprünglich erbaut wurde, dar. Das Gewicht einzelner Steine beträgt über 100 Tonnen. Diese mussten in einer Zeit, in der das Rad noch nicht erfunden worden war, über weite Strecken transportiert werden.
Als die Spanier im 16. Jahrhundert die Stadt entdeckten, weigerten sie sich zu glauben, dass dies die Arbeit von Menschen gewesen sei.
Die bekannteste Sehenswürdigkeit von Tiahuanacu ist das «Sonnentor». Ein 3 Meter hohes und fast 4 Meter breites Steintor, das komplett aus einem einzigen Monolithen gefertigt wurde.
Beeindruckend sind nicht nur die Gebäude und Figuren selbst, sondern die Tatsache, wie diese überhaupt erbaut werden konnten. Die Perfektion, mit der die Steine geschnitten und geschliffen wurden, wäre heute nur mit modernster Technologie möglich.
So auferlegt uns Tiahuanacu, das im Jahr 2000 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde, noch heute mehr Rätsel, als bisher gelöst werden konnten.
Grabplatte von Palenque – Der Beweis für den Besuch außerirdischer Kulturen?
Während den Ausgrabungen in Palenque, einem Maya-Zentrum in Mexiko, stand der mexikanische Archäologe Dr. Alberto Ruz Lhuillier am 13. Juli 1952 vor einer zwei Meter hohen, dreieckigen Platte, die offensichtlich einen Eingang versperrte. Zwei Tage später öffnete er den Eingang und stand vor einem 3,80 Meter langen und 2,20 Meter breiten Sarkophag aus dem 7. Jahrhundert nach Christus.
Die Oberfläche des Sarkophags, die heute als Grabplatte von Palenque weltberühmt ist, zeigt verschiedene Symbole und Darstellungen aus der Maya-Mythologie. Im Sarkophag selber fand Lhuillier die Überreste von Pakal, dem Herrscher über Palenque im 7. Jahrhundert. Die Entdeckung seiner Ruhestätte war eine Sensation, die Archäologen mit dem Fund des Grabs von Tutanchamun im alten Ägypten verglichen.
Bereits die ersten Forscher und Autoren der Prä-Astronautik haben vor Jahrzehnten die Grabplatte von Palenque in ihre Hypothesen miteinbezogen. Spätestens seit sie im ersten Buch „Erinnerungen an die Zukunft“ von Erich von Däniken im Jahr 1968 ebenfalls erwähnt wird, zählt sie zu einem festen Bestandteil in der Prä-Astronautik.
Gemäß Erich von Däniken stellt die Szene auf dem Deckel des Sarkophags den Herrscher Pakal in einer Rakete sitzend dar, die in Himmelsrichtung zeigt. Nach Maya-Archäologen zeigt sie Pakals Übergang in die Unterwelt.
Gesamthaft betrachtet kann der Sarkophag als höchst gewissenhaft zusammengestelltes Modell des Kosmos verstanden werden. Auch wird König Pakal in einer eindeutigen Haltung abgebildet: vornüber geneigt sitzend, in Richtung Osten der aufgehenden Sonne zugewandt. Dies wiederum legt den Schluss einer aufsteigenden Bewegung in Richtung des Himmels nahe.
Mechanismus von Antikythera – Meisterwerk der antiken Technologie und Wissenschaft
Entdeckt wurde der Mechanismus von Antikythera im Jahr 1901, als er aus einem rund 2100 Jahre alten Schiffswrack vor der griechischen Insel Antikythera neben weiteren Statuen aus Marmor und Bronze, sowie anderer wertvoller Kunstschätze geborgen wurde.
Erstaunlich komplex zeigt das Artefakt eine Konstruktion aus bronzenen Zahnräder, die in mehreren Schichten übereinander liegen. Vermutlich wurden damit astronomische Berechnungen vorgenommen. Heute gilt der Mechanismus von Antikythera als älteste mechanische Apparatur der Welt und ist so komplex, dass Forscher ihn noch immer nicht vollständig verstehen.
Dies liegt aber auch daran, dass einzelne Bruchstücke fehlen. Aus dem Wrack konnten 82 einzelne Fragmente geborgen werden, die das Werk zusammengesetzt aber noch nicht vollständig darstellen können. Der Astronom Mike Edmunds von der Cardiff University in Wales vermutet, dass bis jetzt etwa zwei Drittel des Mechanismus bekannt sind. Aus diesem Grund lässt sich der Mechanismus nur indirekt, basierend auf weiteren im Schiffswrack entdeckten Gegenständen, auf die Zeit zwischen 70 und 60 vor Christus datieren. Äußerst faszinierend ist das technologische und wissenschaftliche Niveau, von dem dieses Artefakt zeugt. Forscher erklären, dass etwas vergleichbar Komplexes erst aus der Zeit rund tausend Jahre später bekannt ist.
Inzwischen bestätigen neu entzifferte Textteile, dass es sich um eine Art mechanischen Rechner handelt, der dazu verwendet wurde, die Sonnen- und Mondbewegungen zu berechnen, die Jahreszeiten abzulesen und die Sonnen- oder Mondfinsternisse vorhersagen zu können. Genau diese Anwendungsfunktion macht das Artefakt für die Wissenschaft so spannend. Denn aus der Zeit um das erste Jahrhundert vor Christus ist nur wenig bis gar nichts über die griechische Astronomie und die dabei eingesetzten Techniken und Instrumente bekannt.
Die Mauern von Sacsayhuamán – Überragende Baukunst der Inkas
Oberhalb von Cusco im Süden Perus gelegen gehört Sacsayhuamán zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Zeit der Inkas. Bei den Ruinen von Sacsayhuamán handelt es sich um eine Anlage mit Trockenmauern, die aus einzelnen fugenlos aneinander gefügten Felsblöcken besteht. Sie stellt ein bemerkenswertes Beispiel für die millimetergenaue Arbeit beim Bau der imposanten Mauern dar. Kaum eine andere Ruinenstätte beweist die meisterhafte Baukunst der Inka auf eine so eindrucksvolle Weise. Als Teil der Inka-Hauptstadt Cusco zählt Sacsayhuamán auf einer Höhe von 3500 Metern über dem Meeresspiegel seit 1983 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Von außen betrachtet erweckt das Bauwerk den Eindruck eines gigantischen Verteidigungssystems.
Wann genau die Stätte erbaut wurde, ist nicht eindeutig geklärt. Experten vermuten ihre Entstehung im 15. Jahrhundert.
Während der spanischen Eroberungszüge im 16. Jahrhundert fanden die Inka-Krieger hinter den Mauern Schutz. Durch die blutigen Schlachten zwischen den Inka und den Conquistadores wurde die Festung teils zerstört. Später erschütterten Erdbeben die Region, wodurch der Anlage weitere Schäden zugefügt wurden. Etwa ein Drittel von Sacsayhuaman ist erhalten geblieben und kann heute besichtigt werden.
Am besten erhalten geblieben sind die 600 Meter langen Mauern, die terrassenähnlich übereinander errichtet wurden. Als Baumaterial dienten Steine aus einem 20 Kilometer entfernt liegenden Steinbruch, wobei der schwerste Felsen mit einem Durchmesser von 5 mal 5 Metern ein Gewicht von 200 Tonnen aufweist. Die Anlage überzeugt durch eine fugenlose Bauweise mit perfekt behauenen, genauestens zueinander passenden Steinen. Wie die meterhohen Steine vor 600 Jahren auf die Anhöhe über Cusco transportiert werden konnten, ist kaum vorstellbar. Auf dem gesamten amerikanischen Kontinent findet sich kein präkolumbianisches Bauwerk von ähnlichem Ausmaß.
Vorchristliche Höhlenmalereien – Kunst in der Steinzeit oder Beweise für außerirdische Intelligenz?
Der Blick auf prähistorische Höhlenmalereien kann mit einem Blick in das Bilderbuch der Menschheitsgeschichte verglichen werden. Höhlenmalereien sind die ältesten uns bekannten Kunstwerke aus der frühen Menschheitsgeschichte, weshalb sie in der Prä-Astronautik einen hohen Stellenwert genießen und oft als ein Indiz für die Existenz außerirdischer Intelligenzen verstanden werden.
Berühmtes Beispiel hierfür sind die Glühbirnen von Dendera. Vertreter der Paläo-SETI sind der Ansicht, dass es sich bei den dargestellten Objekten auf den Wandreliefs im Hathortempel von Dendera um Glühlampen handelt. Diese bezeugen die Kenntnisse von der Herstellung und Nutzung künstlicher Elektrizität bereits im Alten Ägypten.
Eine weitere bekannte Darstellung der Prä-Astronautik ist die Felszeichnung aus Fergana in Usbekistan, die Elemente verschiedener Kulturen enthält und eine offensichtlich gelandete Untertasse eines Flugobjektes zeigt.
Aber auch in einer abgelegenen Gegend Indiens staunten Anthropologen, als sie in einer Felsenhöhle im tiefsten Dschungel auf eine Höhlenmalerei trafen, die an die Darstellung eines außerirdischen Lebewesens erinnert.
Im kambodschanischen Tempel Ta Prohm an einer unauffälligen Stelle an der Felswand sehen Autoren die Darstellung eines Triceratops oder Stegosaurus. Es wird angenommen, dass die Verantwortlichen dieser Felsenzeichnung ein lebendes Exemplar gekannt haben müssen. Befürworter der Prä-Astronautik sehen darin den Beweis für fehlerhafte Datierungsmethoden. Auch Kreationisten nutzen die Darstellung für sich und führen den Dinosaurier als Beweis gegen die Evolutionstheorie an.
Woher die Zeichnungen stammen und wer sie gemalt hat, ist nicht abschließend geklärt. Die Tatsache, dass die ersten gefundenen Darstellungen für Fälschungen aus der Neuzeit gehalten wurden, lässt aber darauf schließen, dass die Werke von hohen Fähigkeiten zeugen.
4. Kritik an der Prä-Astronautik
Die Paläo-SETI versteht sich seit langem als eine durchaus etablierte Forschung. Die Annahme, dass außerirdische Intelligenzen die Erde besucht und einen Einfluss auf die Menschheit ausgeübt haben, kann eine Geschichte, die über 2500 Jahre zurückreicht, vorweisen. Dennoch erhält sie in der anerkannten Wissenschaft wenig bis gar keinen Zuspruch und wird von Kritikern oft als Pseudowissenschaft belächelt. Die Tatsache, dass es sich bei der Prä-Astronautik um eine Grenzwissenschaft ohne entwickelte Standards handelt, kommt erschwerend hinzu.
Neben Vorwürfen wie zweifelhaftem Charakter gibt es aber auch berechtigte Kritik bzw. Selbstkritik aus den eigenen Reihen. So wurden von Forschern der Prä-Astronautik gerade in jüngeren Jahren bisweilen durchaus gravierende Defizite erkannt, thematisiert und auf eine Professionalisierung hingearbeitet. Auch sind sich die Forscher der Problematik, welche die Prä-Astronautik als eine alternative Forschungsmethodik der frühen Menschheitsgeschichte mit sich bringen könnte, durchaus bewusst. Denn sollte die Grundidee der Prä-Astronautik bewiesen werden können, wäre dies eine der epochalsten Erkenntnisse der Menschheitsgeschichte mit Auswirkungen auf die verschiedensten Kulturbereiche auf der ganzen Welt überhaupt.
Dennoch bleibt die Prä-Astronautik für die Wissenschaft eine unumstößliche Barriere, weil inzwischen verschiedenste Lösungsansätze und Möglichkeiten existieren, die Theorie der Prä-Astronautik zu stützen. Aus den unterschiedlichsten Wissensgebieten werden Indizien, Hypothesen, Wahrscheinlichkeitsrechnungen aber auch Spekulationen angeführt, die als Argumentationsgrundlage der Prä-Astronautik dienen. Diese Vielfältigkeit an Ebenen, auf denen Indizien zu finden sind, wirken sich nicht nur auf die Prä-Astronautik positiv aus. Dadurch fasziniert das Thema nebst der Brisanz der Grundidee an sich auch die breite Öffentlichkeit.
Bis jetzt finden sich zwei gegensätzliche Theorien darüber, wie sich die Intelligenz des Menschen entwickelt hat: entweder langsam und stetig über Millionen von Jahren hinweg oder durch einen plötzlichen Intelligenzsprung. Somit findet die Fragestellung, ob außerirdische Intelligenzen einen Einfluss auf die Entwicklung der frühen Menschheit ausgeübt haben, durchaus ihre Berechtigung.
Die Vorstellung einer Weltraumfahrt betreibenden, intelligenten Spezies und die damit verbundene Expedition zu anderen Galaxien stießen vor einigen Jahren noch auf Ablehnung. Heute ist diese Vorstellung in der wissenschaftlichen Theorie weitgehend akzeptiert. Angesichts der bis jetzt verstrichenen Zeiträume erscheint die Aussicht, dass unsere Galaxie in der Vergangenheit tatsächlich von weiter entwickelten, außerirdischen Intelligenzen aufgesucht wurde, somit auch als sehr wahrscheinlich. Ebenso wahrscheinlich ist die Möglichkeit, dass sie uns in der Zukunft erneut besuchen könnten.
Die Existenz außerirdischer Intelligenzen einerseits anzunehmen, andererseits die Möglichkeit für eine Anwesenheit von prähistorischen Besuchern nicht in Erwägung zu ziehen, erscheint unlogisch. Leben an sich existiert in den extremsten Bereichen. Obwohl bis jetzt noch keine überzeugenden Beweise für die Existenz außerirdischer Lebensformen vorgelegt werden konnten, ist zumindest eine optimistische Wertung gegenüber dieser Fragestellung auch in der Wissenschaft vertreten.
Die Suche nach Spuren ist äußerst vielschichtig. Unbestritten sind prähistorische bildliche Darstellungen, sowie Überlieferungen von geheimnisvollen Artefakten. Ebenso unumstritten ist die Tatsache, dass einige archäologische Funde existieren, die nicht in das Lehrbild der Menschheitsgeschichte passen.
Die Suche nach Hinweisen auf die verwendeten Techniken, Bearbeitungsspuren an Bauwerken oder das Erforschen von alten Mythen bilden einen wichtigen Grundpfeiler in der Arbeit der Prä-Astronautik. Dem Verständnis für die Symbolik oder der Kultur eines Volkes nachzugehen ist ebenso wichtig. Entscheidend dabei ist, wie die Zusammenhänge interpretiert werden. Wenn schließlich noch der Grundidee der Prä-Astronautik offen begegnet wird, sind erstaunliche neue Interpretationen möglich.